Änderungen im Bauvertragsrecht ab 01.01.2018

Der Gesetzgeber hat sich insbesondere vom Verbraucherschutz leiten lassen und neue spezifische zivilrechtliche Regeln für das Bauen geschaffen. Der Werkvertrag, der Werklieferungsvertrag und die VOB/B haben sich als wenig geeignet erwiesen, den komplexen Sachverhalten des Baugeschehens Rechnung zu tragen, die vielfältigen Interessen der Beteiligten ausgewogen zu berücksichtigen. Die vielfältige Rechtsprechung ist aufgenommen worden. In der Literatur wird allerdings Bedarf gesehen, an der einen oder anderen Stelle nachzubessern. Jedenfalls ist die nun vorliegende Fassung am 09.03.-2017 vom Deutschen Bundestag beschlossen worden. Sie wird am 01.01.2018 wirksam. Die Praxis wird sich daher damit abfinden müssen, dass das Recht beim Bauen umfassend zivilrechtlich geregelt

Von |2018-10-10T10:48:49+02:0012. November, 2017|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Keine Kostentragungspflicht des Arbeitgebers für Ausfallzeit bei künstlicher Befruchtung wegen Zeugungsunfähigkeit des Partners der Arbeitnehmerin Bundesarbeitsgericht Urteil vom 26.10.2016 – 5 AZR 167/16

Grundsätzlich löst Arbeitsunfähigkeit wegen Krankheit einen Entgeltfortzahlungsanspruch aus. Voraussetzung ist u.a., dass die Erkrankung unverschuldet ist. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hatte sich mit einem Fall zu befassen, in dem eine Arbeitnehmerin, weil ihr Partner nur bedingt zeugungsfähig war, eine In-vitro-Fertilisation durchführen ließ, die zu nicht ungewöhnlichen Komplikationen mit der Folge von Arbeitsunfähigkeitszeiten führte. Der Arbeitgeber hielt sich nicht zur Entgeltzahlung verpflichtet, weil die Arbeitsunfähigkeit der Arbeitnehmerin selbst verschuldet gewesen wäre. Das BAG gab dem Arbeitgeber Recht. Grundsätzlich stellt die Empfängnis- und Zeugungsunfähigkeit bei Erwachsenen im fortpflanzungsfähigen Alter eine Krankheit dar. Allerdings war vorliegend nicht die Anspruchstellerin, sondern ihr Partner von der Krankheit

Von |2018-10-10T10:48:49+02:0019. Februar, 2017|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Aus Lohngerechtigkeitsgesetz wird Entgelttransparenzgesetz.

Die ursprüngliche Forderung von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig nach „Lohngerechtigkeit“ durch Gesetz ist bislang nicht realisierbar. Ob der vom Bundeskabinett am 11.01.2017 beschlossene Entwurf eines Gesetzes zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen (Entgelttransparenzgesetz) dem Ansinnen Rechnung trägt, ist völlig offen. Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen werden in aller Regel nicht durch Gesetz beseitigt. Es ist eine Binsenweisheit, dass der größte Teil der Entgeltdifferenz auf unterschiedliche Erwerbsbiographien zurückzuführen ist. Darüber hinaus sehen tarifvertraglich vereinbarte Entgeltstrukturen grundsätzlich keine Differenzierung nach Ge-schlecht vor. Es ist müßig, den Inhalt des Kabinettsbeschlusses im Einzelnen darzustellen. Kein Gesetz ver-lässt nämlich den Bundestag so, wie es eingebracht wurde. Außerdem

Von |2018-10-10T10:48:49+02:003. Februar, 2017|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Änderungen im Schwerbehindertenrecht ab 2017

I. Seit Beginn dieses Jahres gelten Neuerungen im Schwerbehindertenrecht, die durch das Bundesteilhabegesetz (BTHG) in einer ersten Stufe eingeführt worden sind. Nach Art. 2 BTHG gibt es vorab ein Übergangsrecht zum Jahre 2017. Wesentliche Änderungen betreffen u.a. das Recht der Schwerbehindertenvertretungen. Nach § 96 Abs. 4 S. 2 SGB IX wird der Schwellenwert für die Freistellung der Vertrauensperson von 200 schwerbehinderte Menschen im Betrieb auf 100 gesenkt. Ab 01.01.2018 wird dieser Schwellenwert in § 179 Abs. 4 S. 2 BTHG geregelt sein.    Nach § 95 Abs. 1 S. 4 SGB IX (§ 178 Abs. 1 S. 4 BTHG ab 2018) sind

Von |2018-10-10T10:48:49+02:0027. Januar, 2017|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Ausgleichsanspruch des Fluggastes gegenüber der Fluggesellschaft bei einer „Krankheitswelle“?

1. Viele Reisende staunten in den Herbstferien nicht schlecht, als sie am Flughafen erfahren mussten, dass ihr Flug aufgrund einer massenhaften Erkrankung der bei der Fluggesellschaft beschäftigten Arbeitnehmer ausfallen würde. Zahlreiche Flüge wurden ersatzlos gestrichen, viele Urlauber erreichten ihr Ziel verspätet oder überhaupt nicht. Eine Frage stellt sich jetzt den verärgerten und enttäuschten Kunden der Fluggesellschaft: Stehen mir Ausgleichsansprüche gegenüber der Gesellschaft zu?   2. Rechtsgrundlage für Ansprüche wegen Nichtbeförderung, Annullierung oder großer Verspätung ist die europäische Fluggastrechte-Verordnung (EG) Nr. 261/2004. Artikel 7 der Verordnung regelt die Höhe der Ausgleichsleistung pro Fluggast. Da auch Kinder Fluggäste sind, steht ihnen ebenfalls die

Von |2018-10-10T10:48:49+02:0023. Dezember, 2016|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Was gilt: Notarieller Vertrag oder abweichender Entwurf? Bundesgerichtshof, Urteil vom 10.06.2016 – V ZR 295/14

1. Kann die Vermutung der Vollständigkeit und Richtigkeit eines notariellen Vertrages durch die Vorlage eines inhaltlich abweichenden Vertragsentwurfs widerlegt werden? Ist der abgeschlossene Text unter Hinweis auf vorhergehende Korrespondenz auch in einem anderen Licht zu interpretieren ? 2. In dem entschiedenen Fall kaufte die Klägerin vom Beklagten mit notariellem Vertrag ein mit einer Halle bebautes Grundstück. Vor Vertragsschluss hatte der Notar den Vertragsparteien einen Vertragsentwurf übersandt. Der notariell beurkundete Kaufvertrag enthielt u.a. abweichende Angaben zur bebauten Fläche. Die Klägerin verlangte unter Hinweis auf den notariellen Vertrag vom Beklagten Schadensersatz, weil u.a. die Grundfläche tatsächlich 100 qm weniger betrug. Beide Vorinstanzen gaben

Von |2018-10-10T10:48:49+02:0011. Dezember, 2016|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Neue Regeln bei der Arbeitnehmerüberlassung ab 01.04.2017

1. Der Deutsche Bundestag hat am 21.10.2016 das Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) und anderer Gesetze beschlossen. Dem Bundesrat hat sich in seiner heutigen (951.) Sitzung abschließend mit dem Gesetz befasst. Er hat beschlossen, keinen Antrag auf Anrufung des Vermittlungsausschusses zu stellen. Das Gesetz kann somit zum 01.04.2017 in Kraft treten.   2. Nachfolgend möchten wir Ihnen einige wesentliche Neuerungen für die betriebliche Praxis vorstellen ohne Anspruch auf Vollständigkeit.   3. Einzelheiten ab 01.04.2017 a) Überlassungshöchstdauer § 1 Abs. 1 b Die Überlassungshöchstdauer beträgt grundsätzlich 18 Monate. Das bedeutet, dass Leiharbeitnehmer künftig nur noch für einen klar begrenzten Zeitraum beim Entleiher

Von |2018-10-10T10:48:50+02:0025. November, 2016|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Das Ende der Tafelpapiere oder: Wie sag ich’s meinem Finanzamt ? – Übergangsvorschrift zu Tafelpapieren

1. Ein Tafelpapier ist im Bankwesen ein Wertpapier, das sich der Bankkunde effektiv aushändigen lässt und selbst verwahrt oder in ein Bankschließfach einliefert. Geschäfte mit Tafelpapieren werden Tafelgeschäfte genannt. 2. Es gibt immer noch Kapitalanleger, die Wertpapiere in Form effektiver Stücke (Tafelpapiere) in ihrem privaten Tresor oder Bankschließfach aufbewahren. Diese Wertpapiere können künftig nicht mehr in Form einer Übergabe der effektiven Stücke übertragen werden. Ebenso wird die Zinseinlösung durch Vorlage der Coupons unmöglich. 3. Nach § 358 Abs. 3 Kapitalanlagegesetzbuch werden Inhaberanteilscheine, die sich mit Ablauf des 31.12.2016 nicht in Sammelverwahrung befinden, kraftlos. Grundsätzlich bedeutet das nicht, dass diese Wertpapiere damit

Von |2018-10-10T10:48:50+02:0025. November, 2016|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Der Mindestlohn steigt!

Das Mindestlohngesetz lässt die Erhöhung des jeweils relevanten Betrages zu. Dies geschieht mit der Anpassung nach der Mindestlohnanpassungsverordnung. Hierzu muss nach dem Gesetz ein Vorschlag der entsprechenden Mindestlohnkommission erfolgen. Dies ist zwischenzeitlich geschehen und die Bundesregierung hat nunmehr verordnet, dass der Mindestlohn auf 8,84 € je Zeitstunde steigt. Dies gilt ab dem 01.01.2017.   Die Verordnung ist im Bundesgesetzblatt 2016 I, S. 25-30 veröffentlicht. Source: Archiv Przytulla

Von |2018-10-10T10:48:50+02:0022. November, 2016|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Privatnutzung des PC während der Arbeitszeit – Überwachung durch Keylogger – Beweisverwertungsverbot

1. Die Überwachung der Mitarbeiter im Zusammengang mit privater Nutzung des Arbeitsplatz-PC‘ s ist einerseits notwendig, um zu verhindern, dass bezahlte Arbeitszeit nicht für private Zwecke missbraucht wird (sog. Arbeitszeitbetrug). Andererseits sind die Arbeitgeber verpflichtet, die Überwachung so zu gestalten, dass insbesondere die Grenzen des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung beachtet werden. 2. Im Zusammenhang hiermit ist eine Entscheidung des LAG Hamm (Urteil vom 17.06.2016 – Az.: 16 Sa 1711/15 ) von besonderer Bedeutung: Einem Arbeitnehmer war außerordentlich - hilfsweise ordentlich - gekündigt worden, weil er in erheblichem Maße während der bezahlten Arbeitszeit private Angelegenheiten am Arbeitsplatz-PC erledigt hatte.

Von |2019-01-23T10:43:57+01:0017. November, 2016|Kategorien: Arbeitsrecht, Rechtsnews|0 Kommentare
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