Berufsausbildungsverhältnis und Verdachtskündigung

Am 12. Februar 2015 hat das Bundesarbeitsgericht eine grundlegende Entscheidung zur fristlosen Kündigung von Auszubildenden getroffen:   Der Kläger absolvierte ab dem 01.08.2010 eine Berufsausbildung zum Bankkaufmann. Im Juni 2011 war er damit betraut worden, die Gelder in einer Nachttresor-Kassette aus einer Filiale zu zählen. Anschließend wurde ein Fehlbestand von 500,00 € dort wegen der vorangegangenen Erfassung festgestellt. Der Ausbildungsbetrieb (Bank) führte dann mit dem späteren Kläger ein Personalgespräch und erwähnte eine nicht näher bezifferte „Kassendifferenz“. Gleichwohl nannte der spätere Kläger dann in dieser Anhörung den Betrag von 500,00 € als Fehlbestand. Der Ausbildungsbetrieb folgerte daraus, dass der Kläger den Betrag

Von |2019-01-23T10:44:26+01:0013. Februar, 2015|Kategorien: Arbeitsrecht, Rechtsnews|0 Kommentare

Keine Inflation aus Erfurt – Zeugnisrecht

Rechtsanwalt Przytulla LL.M. informiert Sie:   Am 18.11.2014 hat das Bundesarbeitsgericht in Erfurt eine neue Entscheidung zum Zeugnisrecht erlassen. Zeugnisse sind für jede Form der Bewerbung und des unternehmensinternen Aufstieges von erheblicher Bedeutung. Bisher hatte sich ein gewisses „Notensystem“ eingebürgert, bei dem die Schlussbewertung mit dem Begriff „zur vollen Zufriedenheit“ in etwa – je nach Begleitbemerkungen – der schulischen Note „befriedigend“ entsprach. Weiter galt, dass – unter Berücksichtigung von Besonderheiten des Falles oder der Branche – die Bezeichnung „stets zur vollen Zufriedenheit“ ein Gut ausdrückte und die Formulierung „stets zur vollsten Zufriedenheit“ eine „sehr gute“ Leistung charakterisierte. Eine Zahnarzthelferin, die am

Von |2018-10-10T10:50:36+02:0013. Januar, 2015|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Hinweis von Rechtsanwältin Strecke auf die seit dem 01.01.2015 geltende, aktuelle Fassung der „Leitlinien des Oberlandesgerichts Hamm zum Unterhaltsrecht“.

Seit dem 01.01.2015 liegen die „Leitlinien des Oberlandesgerichts Hamm zum Unterhaltsrecht“ in aktueller Fassung und mit einigen Änderungen, insbesondere betreffend den Selbstbehalt des Unterhaltspflichtigen vor. Wesentliche Änderungen der „Leitlinien des Oberlandesgerichts Hamm zum Unterhaltsrecht“ finden sich bei den Regelungen zur Leistungsfähigkeit und zum Mangelfall. So ist der Selbstbehalt von Unterhaltspflichtigen gegenüber Minderjährigen und privilegiert volljährigen Kindern von 800,00 € auf 880,00 € angehoben worden, bei Erwerbstätigkeit des Pflichtigen von 1.000,00 € auf 1.080,00 €. Enthalten sind in diesem Betrag auch die Kosten für Unterkunft, einschließlich Nebenkosten und Heizung in Höhe von nunmehr 380,00 € (zuvor 360,00 €). Auch der Selbstbehalt des

Von |2018-10-10T10:50:36+02:007. Januar, 2015|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Zusammenfassung der in Verkehrs- und Bußgeldsachen relevanten Entscheidung des OLG Hamm vom 07.10.2014 (AZ: III- 1 RBs 162/14) durch Rechtsanwältin Strecke

Das OLG Hamm hat mit Beschluss vom 07.10.2014 durch den Senat für Bußgeldsachen eine nicht nur im Bußgeldrecht, sondern auch im allgemeinen Verkehrsrecht relevante Entscheidung getroffen. So hat das OLG Hamm mit dem vorgenannten Beschluss klargestellt, dass ein mittels Verkehrszeichen angeordnetes Überholverbot nicht nur die reine Einleitung eines Überholmanövers verbietet, sondern auch die Fortsetzung oder Beendigung eines bereits begonnenen Überholvorgangs. In dem von dem Senat für Bußgeldsachen entschiedenen Fall hat ein Autofahrer bereits vor Anordnung des Überholverbotes einen Überholvorgang begonnen und diesen nach Anordnung des Überholverbotes zunächst nicht abgebrochen. Dies mit der Begründung, dass es ihm wegen anderer Fahrzeuge nicht möglich

Von |2018-10-10T10:50:36+02:002. Dezember, 2014|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Frau Rechtsanwältin Strecke bespricht für Sie aktuell im Familienrecht den neuen Beschluss des BGH vom 24.09.2014 (XII ZB 11/13), zu der Frage der Zurechnung von fiktivem Einkommen zu einem tatsächlich erwirtschafteten Einkommen.

Der BGH hat mit Beschluss vom 24.09.2014 erneut seine ständige Rechtsprechung, dass gegenüber minderjährigen Kindern unterhaltspflichtige Eltern verpflichtet sind, alle verfügbaren Mittel für den Kindesunterhalt zur Verfügung zu stellen, bestätigt. So besteht gegenüber minderjährigen Kindern eine „gesteigerte“ Unterhaltspflicht. Dies bedeutet, dass Eltern im Rahmen des Zumutbaren alles tun müssen, um betreffend den Unterhalt eines minderjährigen Kindes leistungsfähig zu sein. Diese Verpflichtung der Eltern ergibt sich bereits unmittelbar aus Artikel 6 Abs. 2 GG. Für den Unterhaltspflichtigen bedeutet dies, dass er Unterhalt nicht nur aus einem tatsächlich erwirtschafteten Einkommen zu leisten hat, sondern auch eine Zurechnung fiktiver Einkünfte, in die auch mögliche

Von |2019-01-23T10:29:17+01:0021. November, 2014|Kategorien: Familienrecht, Rechtsnews|0 Kommentare

Rechtsanwältin Strecke bespricht für Sie ein neues, im Familienrecht relevantes, Urteil des BGH vom 09.07.2014 (AZ: XII ZB 719/12):

1. Das oben zitierte Urteil des BGH betrifft die im Familienrecht relevanten und auch bei Vergleichsschlüssen immer mit zu berücksichtigende Verjährungsfristen. So hat der BGH mit dem Urteil vom 09.07.2014 klargestellt, wann die 30-jährige Verjährungsfrist für Unterhaltsforderungen aus einem vollstreckbaren Unterhaltsabfindungsvergleich gilt und wie dieser Fall von der Zahlung wiederkehrender Leistungen in einer Summe zu unterscheiden ist. 2. Dem Urteil des BGH liegt kurzgefasst folgender Sachverhalt zugrunde: Bei den Parteien handelt es sich um geschiedene Eheleute, die im Jahre 2002 im Rahmen des Kindes- sowie Trennungsunterhaltsverfahrens einen Vergleich geschlossen und hier wiederkehrende Leistungen in Form von Unterhaltszahlungen vereinbart haben. Im Jahre

Von |2019-01-23T10:29:29+01:0021. November, 2014|Kategorien: Familienrecht, Rechtsnews|0 Kommentare

Fürsorge und Aufklärungspflicht des Arbeitgebers

Das Bundesarbeitsgericht hat in seinem Urteil vom 21.01.2014 - 3 AZR 807/11 - folgenden Fall zu klären gehabt:   Nach § 1 a) Abs. 1 S. 1 BetrAVG kann der Arbeitnehmer eine sog. Gehaltsumwandlung durchführen, die bis zu 4 % des Betrages der jeweiligen sog. "Beitragsbemessungsgrenze" für die allgemeine Rentenversicherung betragen kann. Diese Summe muss dann in eine betriebliche Altersversorgung (je nach entsprechendem Modell) eingezahlt werden. Die Gehaltsumwandlung ist bis zum jährlichen Höchstbetrag dann steuerfrei.   Im hiesigen Fall hatte der Arbeitgeber den Arbeitnehmer nicht darauf hingewiesen, dass dies möglich sei. Aus diesem Grunde klagte der Mitarbeiter dann, der nur einen

Von |2018-10-10T10:50:36+02:0013. Februar, 2014|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Unterhaltsanspruch versagt, weil kein Antrag auf Bewilligung von BAFöG-Leistungen gestellt worden ist?

Der zweite Senat für Familiensachen des Oberlandesgerichts Hamm hat am 26.09.2013, Az. 2 WF 163/13, entschieden, dass der Unterhaltsberechtigte Möglichkeit zur Kreditaufnahme ausnutzen muss, um nicht selbst unterhaltsbedürftig zu werden. Wegen der günstigen Darlehnsbedingungen, die Hälfte als Zuschuss und die andere Hälfte als unverzinsliches Darlehn zu bekommen, sei es dem Studierenden in der Regel zuzumuten, BAFöG-Leistungen in Anspruch zu nehmen. Von dieser Verpflichtung wird der Unterhaltsberechtigte nicht mit der Begründung frei, er habe deshalb keine BAFöG-Leistungen in Anspruch zu nehmen, weil er nicht zu Beginn des Berufslebens mit einer Darlehnsverbindlichkeit belastet sein wollte. Das OLG hat die unterlassene Antragsstellung auf Bewilligung

Von |2018-10-10T10:50:49+02:0027. November, 2013|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Reichen Drohungen über Facebook aus, um ein Näherungs- und Kontaktverbot nach dem Gewaltschutzgesetz zu erwirken?

Der zweite Senat für Familiensachen des Oberlandesgerichts Hamm hatte sich mit folgendem Sachverhalt zu beschäftigen:   Die Antragsgegnerin bezeichnete sie die Antragsstellerin im Dezember 2011 über das Facebook-Portal als „Mongo-Tochter“ und den Sohn der Antragsstellerin als „dreckigen Jungen“. Die Antragsgegnerin hat über das Portal angekündigt, den Jungen bzw. ein Mitglied der Familie der Antragsstellerin „kalt zu machen“, der Antragsstellerin „aufzulauern“ und dem Jungen „einen Stein an den Kopf zu werfen“. Das Familiengericht hat den Antrag der Antragsstellerin stattgegeben und Näherungs- und Kontaktverbot erlassen. Die Antragsgegnerin war mit diesem Beschluss nicht einverstanden und erhob Beschwerde. Das Oberlandesgericht Hamm hat die Anordnung des

Von |2018-10-10T10:50:49+02:0027. November, 2013|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare

Schluss mit Abmahnabzocke!

Das Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken ist endlich verabschiedet worden. Den schwarzen Schafen in dieser Branche wird durch dieses Gesetz das Handwerk gelegt. Für die erste Abmahnung bei privat handelnden Nutzern sind knapp 148,00 € zu erstatten. Nur in besonderen Ausnahmefällen kann von diesem Wert abgewichen werden. Des Weiteren legt das Gesetz die inhaltliche Anforderung für Abmahnungen fest. Für den Empfänger der Abmahnung soll immer klar und eindeutig erkennbar sein, wessen Rechte er wodurch verletzt haben soll, wie sich geltend gemachte Zahlungsansprüche zusammensetzen und welche Zahlungen im Einzelnen von ihm verlangt werden. Des Weiteren wird der Empfänger durch Einführung eines Gegenanspruches die

Von |2018-10-10T10:50:49+02:0027. November, 2013|Kategorien: Rechtsnews, Rechtsnews|0 Kommentare
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